Miroslav Tichý
Screenshots
Edizioni Periferia, Luzern, 2023
in Zusammenarbeit mit der Tichy Ocean Foundation, Zürich
Softcover mit speziell gefaltetem Schutzumschlag, Fadenheftung
256 Seiten, 240 × 330 mm
deutsch, englisch, tschechisch
ISBN 978-3-907205-45-7
Erschienen anlässlich der Ausstellung Miroslav Tichý – SCREENSHOTS in der Galleria Edizioni Periferia, Luzern (26.08.–28.10.2023). Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Tichy Ocean Foundation, Zürich. Mit einem Begleittext von Céline Mahieu.
Nach seinem Studium an der Akademie der Künste in Prag zog sich Miroslav Tichý (1926-2011) in seine Heimatstadt Kyjov (Mähren, Tschechische Republik) zurück und lebte dort ein Einsiedlerleben. In den späten 1950er Jahren gab er die Malerei auf und wurde zu einer unverwechselbaren Diogenes-Figur. Ab Ende der 1960er Jahre fotografierte er vor allem Frauen aus der Umgebung, zum Teil mit selbstgebauten Kameras. In den 1970er und 1980er-Jahren fotografierte Tichý immer wieder seinen Fernsehbildschirm. Da er nahe der österreichischen Grenze wohnte, konnte er der Enge und Prüderie der Zensur des Ostblocks entfliehen und den österreichischen Sender ORF mit seinen westlichen Spielfilmen und freizügigeren Spätabendprogrammen empfangen. Dieser Werkkomplex wirkt retrospektiv wie die Vorwegnahme der Auflösung des fotografischen Abbildes durch Mobiltelefone und soziale Medien.