Mrs. Eaves, Detail aus «Missing Link»

23. Oktober 2001

Mrs. Eaves

Mrs. Eaves, erschienen 1996 bei Emigre, wurde von Zuzana Licko (*1961) gestaltet und war eine so erfolgreiche Neuinterpretation der Baskerville, dass sie Licko 2009 noch weiter ausbaute und optimierte. Sarah Eaves war die Haushälterin und spätere Ehefrau John Baskervilles. Der Schriftname kann als Seitenhieb Lickos auf die Tatsache verstanden werden, dass Frauen im Grafikdesign bis heute oft unbekannt bleiben.

Palatino, Detail aus «Kurt Kocherscheidt»

28. September 2001

Palatino

Palatino, gestaltet um 1949 von Hermann Zapf (1918–2015) auf der Grundlage italienischer Renaissance-Inschriften, erschien Ende 1950. Zusammen mit dem Stempelschneider August Rosenberger studierte Zapf, wie eine Schrift beschaffen sein muss, um auch den rauen Offsetdruck auf eher minderwertigem Papier zu überstehen. Das Endergebnis der Bemühungen wurde nach Giambattista Palatino, einem italienischen Meister der Kalligraphie des 16. Jahrhunderts, benannt. Die leicht und offen gestaltete Palatino ist bis heute eine der international weit verbreitetsten Antiquaschriften für den Buchdruck und wurde als Schriftfamilie seit ihrem Erscheinen mehrfach erweitert.

Franklin Gothic, Detail aus «Kurt Kocherscheidt»

27. September 2001

Franklin Gothic

Franklin Gothic, gestaltet um 1903 von Morris Fuller Benton (1872–1948). Die Schrift gehört zur Gruppe der «Amerikanischen Grotesk», die mit ähnlichen Merkmalen wie die Akzidenz Grotesk in Westeuropa aus der «älteren Grotesk» entwickelt wurde. In den USA genießt dieser Zeichensatz einen ähnlichen Stellenwert wie hierzulande die Helvetica oder die Univers. Die Herkunft des Namens Franklin geht angeblich auf den US-amerikanischen Staatsmann und Erfinder Benjamin Franklin zurück. Der Zusatz Gothic wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA für serifenlose Schriften verwendet.