7. Mai 2003
Typestar
Typestar von Steffen Sauerteig (*1967). Zusammen mit Kai Vermehr und Svend Smital betreibt er das Designstudio eBoy.
Typestar von Steffen Sauerteig (*1967). Zusammen mit Kai Vermehr und Svend Smital betreibt er das Designstudio eBoy.
Die Bell Antiqua ist benannt nach dem englischen Gießer, Drucker, Buchhändler, Verleger und Journalisten John Browne Bell (1745–1831). Im Jahre 1766 erwarb dieser die British Library, die eine der bedeutendsten Leihbibliotheken in London wurde. Die Seiten seiner Zeitung «The Oracle» waren für viele nachfolgende Periodika stilbildend. John Bell gründete auch die erste illustrierte Modezeitschrift in England, La Belle Assemblée (ein Wortspiel mit seinem eigenen Namen). 1788 gründete er die British Letter Foundry mit Richard Austin (1768–1830) als Stempelschneider und Kupferstecher, dem die Bell Antiqua Ihr Aussehen verdankt. Sie galt von Beginn an als Schriftinnovation und war die erste Schrift in England, aus der das lange «s» verbannt wurde.
Die Schriftart Gill Sans ist eine serifenlose Linear-Antiqua, die von dem englischen Bildhauer, Grafiker und Typografen und Eric Gill (1882–1940) zwischen 1928 und 1930 entworfen wurde. Die Gill Sans basiert auf Edward Johnstons (von Gill mitgestalteter) Schriftart Johnston Sans. Eine Besonderheit ist, dass die verschiedenen Schriftschnitte nicht systematisch aufeinander aufbauen, sondern jeweils einen eigenen Charakter haben. Kursive Schnitte, bei denen wie bei den Kursiven der Antiqua-Schriften einige Buchstaben handschriftähnliche Formen aufweisen, gibt es nur zu den Schriftschnitten light und regular.
Der Name Ehrhardt weist darauf hin, dass diese Schrift auf die Holländischen Schriften der Ehrhardtschen Schriftgießerei in Leipzig zurückgeht, die in deren Schriftmustern verzeichnet waren. Der Gestalter der Schrift ist unbekannt, Schrifthistoriker vermuten allerdings den ungarischen Schriftschneider Miklós Kis (1650–1702) als Urheber. Monotype veröffentlichte die Ehrhardt 1938 für den Blei- und 1991 für den Computersatz.